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Zahnfleischentzündungen vorbeugen

Was hilft wirklich?

Die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist eine schmerzhafte oder auch teilweise unbemerkte Entzündung des Zahnfleischs, die durch Bakterien ausgelöst wird. Tieferliegende Bereiche des Zahns sind nicht betroffen, nur das marginale Zahnfleisch wird von den Bakterien befallen. Bei einer unbehandelten Gingivitis besteht die Gefahr, dass sich eine Parodontitis entwickelt, die den Zahnhalteapparat zerstört.

Eine Ausnahme stellt die apikale Gingivitis dar, die von der Zahnwurzel ausgeht und oft die Folge einer nicht sachgemäß durchgeführten Wurzelbehandlung ist. Wenn nicht rechtzeitig eine Behandlung durchgeführt wird, können sich beide Formen der Zahnfleischentzündung kombinieren und die Zähne im betroffenen Bereich werden locker.

Was hilft wirklich?

Bakterien im Mundraum verhindern

Um einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen, müssen die schädlichen Bakterien im Mundraum verhindert werden. Dazu ist eine sorgfältige Mundhygiene unerlässlich. Hierzu gehören neben dem Zähneputzen auch die Reinigung der Zahnzwischenräume und die Verwendung einer bakterienabtötenden Mundspülung. Eine geringgradige Besiedelung des Mundraums mit Bakterien ist immer vorhanden, allerdings schafft es eine gesunde Immunabwehr, diese zu bekämpfen. Erst wenn es zu einer Überbesiedelung kommt, bilden sich Entzündungen.

Doch nicht nur das Zahnfleisch, auch die Zähne selbst sind von den Bakterien betroffen. Solange diese nur in gemäßigter Zahl aktiv sind und die Zähne regelmäßig geputzt werden, stellen die Bakterien keine Gefahr dar. Kommt es jedoch zur Bildung von Plaques, können die Bakterien eine Säure bilden, die dann den Zahnschmelz zerstört. Unbehandelt kann so eine tiefe Pulpitis entstehen und der Zahn braucht eine Wurzelbehandlung. Wird diese wiederum nicht sorgfältig ausgeführt oder es verbleiben Bakterienreste an der Wurzelspitze, kann sich eine tiefgreifende Zahnfleischentzündung ausbilden.

Verhinderung von Bakterienbildung

Es ist problemlos möglich, die Neubildung von Bakterien zu verhindern. Neben der sorgfältigen Mundhygiene ist es ratsam, auf zucker- und säurehaltige Speisen zu verzichten. Hierzu gehören auch gesunde Produkte wie Zitrusfrüchte, Ananas, Kiwi und Äpfel. Natürlich müssen diese Lebensmittel nicht gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden, aber sie sollten nicht zu häufig konsumiert werden, da die Säure die Zahnoberfläche angreift und sich Bakterien bilden können.

Ein weiterer Risikofaktor ist Karies, der ebenfalls durch zu viele Bakterien in der Mundhöhle entsteht. Beim Verzehr von Zucker werden Säuren produziert, die den Zahnschmelz attackieren. Das ist einer der Gründe, warum Zahnärzte davon abraten, unmittelbar nach dem Genuss von einem Glas Cola die Zähne zu putzen. Der Zahnschmelz wäre zu diesem Zeitpunkt angegriffen und würde Schäden bekommen. Erst eine halbe Stunde nach dem Konsum von zucker- oder säurehaltigen Lebensmitteln ist Zähneputzen ratsam.

Eine dauerhafte Karieserkrankung hat zur Folge, dass die Bakterien auf das Zahnfleisch übergreifen. Zunächst entsteht die oft unbemerkte Gingivitis, später dann weicht das Zahnfleisch zurück, die Zahnhälse liegen frei und es kommt zur gefürchteten Parodontitis. Wenn jetzt keine sachgemäße Parodontosebehandlung durchgeführt wird, droht recht schnell der Zahnverlust.

Zahnreinigung nach den Mahlzeiten

Zweimal am Tag die Zähne zu putzen ist nach Ansicht vieler Menschen ausreichend, doch tatsächlich ist die Häufigkeit abhängig von den verzehrten Mahlzeiten. Schon unmittelbar nach den Mahlzeiten beginnen die Bakterien sich zu vermehren. Nur wenn nun eine gründliche Reinigung erfolgt, kann die schädliche Vermehrung verhindert werden. Wer sich morgens und abends gründlich seine Zähne und Zahnzwischenräume putzt, kann am Tag nach den Mahlzeiten mit einer weichen Zahnbürste kurzfristig für Abhilfe sorgen. Es gibt Handzahnbürsten für unterwegs, die sich auch im Büro oder an anderen Orten spontan verwenden lassen.

Für die Mundflora ist vor allem sogenannter Doppelzucker schädlich, zu dem auch der klassische, weiße Haushaltszucker gehört. Auch Stärke, die in vielen Lebensmitteln vorhanden ist, kann der Zahngesundheit schaden. Obst und Obstsäfte sind zwar allgemein nicht ungesund, enthalten aber viel Säure, die den Zahnschmelz angreift und dann zu Karies führen kann. Karies wiederum kann zur Ausbildung einer Zahnfleischentzündung führen und so schließt sich der Kreislauf.

Verschiedene Auswirkungen von Bakterien in der Mundhöhle

Karies ist übrigens nicht gleich Karies. Es gibt mehrere Varianten, die allesamt von den gleichen Bakterien ausgelöst werden können. Zahnhalskaries entsteht vor allem dann, wenn die Zahnhälse freiliegen, was bei einer Parodontitis der Fall ist. Freiliegende Zahnhälse sind bereits ein Grund, den Zahnarzt zu besuchen, um eine Weiterentwicklung der Entzündung im Mundraum zu verhindern.

Bakterien können außerdem eine Fissurenkaries auslösen. Hierbei wird ein Unterschied zwischen einer Querfissur und einer Längsfissur gemacht. Die Bakterien dringen in die Fissur (Einfurchungen an den Zähnen) ein, greifen den Zahnschmelz an und dringen dann in die Zahnkrone vor. Fissuren sind ein besonderer Angriffspunkt für Bakterien, da der Zahnschmelz in diesem Bereich sehr viel dünner ist. Zur Vorbeugung wird daher von vielen Zahnärzten eine Fissurenversiegelung durchgeführt.

Karies kann sich aber auch an glatten Oberflächen bilden. Hier sind vor allem die Zahnzwischenräume betroffen, wenn diese nicht ordentlich gereinigt werden. Die Anwendung einer Munddusche oder Zahnseide kann hier sehr hilfreich sein. Oberflächenkaries bildet sich erst dann aus, wenn sich Plaques ansammeln können und die Bakterien immer tiefer in den Zahnschmelz eindringen. Dieser wird dann entkalkt und somit immer weiter geschwächt. Zu diesem Zeitpunkt ist gemeinsam mit dem Zahnarzt noch eine Remineralisierung möglich.

Was tun bei einer Zahnfleischentzündung?

Wenn der Ernstfall gekommen ist und sich eine Zahnfleischentzündung entwickelt hat, ist der Gang zum Zahnarzt unerlässlich. Nur dieser hat die richtigen Geräte, um das Ausmaß zu beurteilen und die notwendigen Schritte einzuleiten. Mit Hausmitteln kann der Heilungsprozess oft unterstützt werden. Sehr wichtig ist der Umstieg auf eine weiche Zahnbürste und die Verwendung einer milden Zahncreme ohne scharfe Beigaben. Ob es sinnvoll ist, mit Salzwasser oder anderen Spüllösungen zur gurgeln, muss der Zahnarzt entscheiden.

Grundsätzlich ist eine regelmäßige Desinfektion bei einer Zahnfleischentzündung aber unerlässlich. Bei leichten Formen kann es hilfreich sein, mit Kamille zu spülen. In den meisten Fällen wird der Zahnarzt jedoch eine antibakterielle Spüllösung verordnen oder sogar eine Salbe in die Zahntasche einbringen, die das erkrankte Gewebe heilt.

Auswirkungen der Zahnfleischentzündung

Die Symptome einer Zahnfleischentzündung sind nicht immer stark ausgeprägt, manche Menschen merken gar nicht, dass sie betroffen sind. Das ist insbesondere bei Entzündungen der Fall, die von der Wurzelspitze ausgehen. Bis sich diese (oft chronischen) Entzündungen bemerkbar machen, ist häufig schon ein gewaltiger Teil des Zahnhalteapparats angegriffen.

Bei einer ausgeprägten Zahnfleischentzündung schwillt der betroffene Bereich an und blutet bei jeder leichten Berührung. Häufige Blutungen beim Zähneputzen geben einen Hinweis darauf, dass etwas mit dem Zahnfleisch nicht in Ordnung ist. Durch eine bestehende Zahnfleischentzündung wird das Gewebe stärker durchblutet und die Gefäßwände sind durchlässiger. Bei der Berührung, beispielsweise durch die Zahnbürste, platzen kleinste Gefäße und es beginnt zu bluten. Fehlende Blutungen sind aber keine Garantie dafür, dass das Zahnfleisch nicht entzündet ist. Bei Rauchern beispielsweise wird das Zahnfleisch generell schlechter durchblutet.

Mundgeruch, der trotz regelmäßiger Mundhygiene nicht verschwindet, kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Zahnfleischerkrankung sein. Mitunter kommt es auch zu Schmerzen im betroffenen Bereich – es kann sich anfühlen, als ob die Zähne selbst schmerzen. Bleibt die Zahnfleischentzündung lange unbehandelt, kann sich eine Lockerung der Zähne einstellen. Das kann schmerzlos passieren – plötzlich spüren die Patienten, dass ein Zahn wackelt und sich nicht mehr fest anfühlt.

Folgen von unbehandelten Zahnfleischentzündungen

Es ist wichtig, dass der Zahnfleischentzündung vorgebeugt oder diese behandelt wird, sobald sie aufgetreten ist. Unbehandelt können Organe des gesamten Körpers betroffen sein, da die Bakterien durch das Blutsystem in andere Bereiche des Körpers gelangen. So haben Studien bereits belegt, dass chronische Zahnfleischentzündungen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen und als Ursache für einen Herzinfarkt angenommen werden können. Bei einem entzündeten Zahnhalteapparat besteht nachweislich die Gefahr, dass ein Schlaganfall oder Herzinfarkt auftreten kann.

Ein vorhandener Diabetes kann durch eine vorhandene Parodontitis oder Gingivitis verschlimmert werden. Ein entzündliches Geschehen in der Mundhöhle hat eine negative Auswirkung auf die Insulinsensitivität, Diabetiker finden so schlechter die richtige Einstellung des Blutzuckers. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, verdoppelt sich.

Da es mit einer regelmäßigen Mundhygiene möglich ist, einer Zahnfleischentzündung effektiv vorzubeugen, sollte darauf nie verzichtet werden. Neben der täglichen Zahnreinigung ist aber auch einmal im Halbjahr eine professionelle Reinigung durch den Zahnarzt empfehlenswert. Hier werden hartnäckige Beläge entfernt und eine mögliche Parodontose kann rechtzeitig erkannt werden.