Zungenreiniger im Vergleich

Was bringen sie wirklich?

Im Mund leben Milliarden Bakterien. Sie siedeln sich auf unseren Zähnen und dem Zahnfleisch, aber auch auf der Zunge an. Die Zähne täglich zu reinigen, ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Doch die Zunge bleibt häufig unbeachtet, obwohl dort ebenso eine Menge Bakterien sitzen. Hier können sie nicht nur Mundgeruch, sondern viele gesundheitliche Beschwerden verursachen. Daher findet dieser Bereich im Mund bestenfalls ebenso viel Beachtung wie die Zähne selbst. Eine regelmäßige Reinigung der Zunge bzw. deren Belag, der beim Zersetzen der Speisereste entsteht, fördert frischen Atem, gesunde Zähne und festes Zahnfleisch.

Was bringen sie wirklich?

Warum ist es wichtig, auch die Zunge zu reinigen?

Rund 70 Prozent der Mikroorganismen der Mundhöhle lagern sich im Belag auf der Zunge ab. Vor allem auf dem hinteren Zungenteil bilden sich gerne einmal Beläge von Speiseresten. Diese schwer erreichbaren Stellen kommen mit dem Gaumen nicht in Kontakt, sodass keine automatische Reinigung erfolgt. Die Beläge begünstigen die Bildung schädlicher Bakterien und Pilze, die zu entzündeter Mundschleimhaut und Parodontose führen können. Mittlerweile ist auch bekannt, dass Belag auf der Zunge Karies und Mundgeruch begünstigt. Die Bakterien produzieren Schwefel, der zu schlechtem Atem führt, denn Mundgeruch ist schlichtweg Schwefeldunst. Laut Experten entsteht Mundgeruch in rund 85 Prozent der Fälle nicht im Magen, sondern im Mundraum. Daher empfiehlt es sich, die Beläge täglich mit einem Zungenreiniger, der auch Zungenschaber oder Zungenbürste genannt wird, zu entfernen.

Zähneputzen allein reicht nicht

Beim Zähneputzen werden die Bakterien, die sich auf der Zunge befinden, nicht genügend oder gar nicht entfernt. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine herkömmliche Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste zum Einsatz kommt. Daher ist es wichtig, bei der Mundhygiene ebenfalls die Zunge mit einem speziellen Reiniger regelmäßig zu säubern, um die Bakterien zu beseitigen. Die Geräte entfernen Ablagerungen und entziehen den geruchsverursachenden Bakterien den Nährboden. Bleibt die Reinigung aus, bieten sie ihnen einen idealen Nährboden, um sich auszubreiten. Vor allem Menschen mit Zahnbeschwerden reinigen ihre Zunge am besten mehrfach täglich. Das Gleiche gilt für Raucher, da die Ablagerungen des Nikotins auf der Zunge sehr gesundheitsgefährdend sein können. Die Geräte bestehen aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff oder Edelstahl. Modelle aus Metall halten übrigens deutlich länger, denn es ist möglich, sie abzukochen oder im Geschirrspüler zu reinigen.

Was ist ein Zungenreiniger und wie wird er verwendet?

Einen Zungenschaber zu benutzen – dieser Trend setzt sich immer mehr durch. Glücklicherweise, denn die Verwendung ist aus gesundheitlicher Hinsicht sehr empfehlenswert. Spezielle Zungenreiniger sind der Anatomie der Zunge angepasst. Sie weisen eine leichte Krümmung auf oder haben eine U-Form. Sie sind lang, flach und schmal, sodass es einfach ist, damit bis zum hinteren Zungenrücken zu gelangen. Die flache Form verhindert zudem einen Würgereiz, da es keinen Kontakt mit dem Gaumenzäpfchen gibt. Der Zungenreiniger kommt direkt nach dem Zähneputzen zum Einsatz.

Zungenschaber und Zungenbürsten – wo liegt der Unterschied?

  • Zungenbürste

Die Zungenbürste verfügt über einen kleinen Bürstenkopf, mit dem man die Oberfläche der Zunge reinigt. Von der Optik her ähnelt sie einer Zahnbürste. Man streckt die Zunge entweder dauerhaft heraus oder hält sie mit der Hand zwischen dem Daumen und Zeigefinger fest. Ein Papiertuch oder Waschlappen ist hilfreich. Die sanften Borsten zieht man vom hinteren Teil der Zunge nach vorn. Sie lockern die Beläge auf und massieren außerdem die empfindlichen Papillen. Dies fördert die Durchblutung. Mit der Zeit nutzt sie sich ab und muss somit, genau wie die Zahnbürste, regelmäßig ausgetauscht werden.

  • Zungenschaber

Mit Hilfe des Zungenschabers kratzt man den Belag von der Zunge sanft ab. Mit dem praktischen Hilfsmittel zieht man mehrfach von hinten Richtung Spitze der Zunge und spült im Anschluss den dabei gelösten Belag ab. Die lippenförmige Schaberseite benutzt man vom Prinzip her wie einen umgedrehten Löffel. Der Schaber lässt sich, verglichen mit der Zungenbürste, einfacher reinigen und verschleißt langsamer. Ob ein Schaber oder eine Bürste zum Einsatz kommt, ist Geschmackssache.

  • Kombigeräte

Es gibt auch Kombigeräte, bei denen auf der vorderen Seite ein Bürstenkopf vorhanden ist und auf der Rückseite sich ein Zungenschaber befindet. Nach dem Reinigungsvorgang spült man den Mund bei allen Geräten noch einmal mit Wasser oder Mundwasser aus. Zur Vermeidung von Infektionen ist eine gründliche Reinigung des Zungenschabers unter fließendem Wasser nach jeder Anwendung bzw. jedem Gleiten über die Zunge wichtig. Unter hygienischen Gesichtspunkten benutzt man den Zungenreiniger nur persönlich und teilt ihn nicht mit anderen im Haushalt.

In anderen Kulturen wie in der indischen Ayurveda-Heilkunst sind Zungenreiniger seit langer Zeit weit verbreitet. Doch auch in Europa wurde mittlerweile erkannt, dass die Zungenreinigung die Mundflora und Mundhygiene optimieren kann. Die Wirksamkeit der Zungenreinigung für eine Vorbeugung von Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis ist wissenschaftlich nicht belegt. Einige Untersuchungen zeigen allerdings leicht positive Effekte. Doch das Reinigen der Zunge ist zumindest nicht schädlich, darüber sind sich alle Zahnmediziner einig. Sanftes Schaben mit leichtem Druck ist wichtig, denn die Zungenschleimhaut ist empfindlich. Durch die regelmäßige Reinigung der Zunge reinigt man zudem die Geschmacksknospen und verbessert auf diese Weise gleichzeitig das eigene Geschmacksempfinden, insbesondere für Süßes und Salziges.