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Zähne knirschen – ist das schädlich?

Was kann man dagegen tun?

Viele knirschen nachts mit den Zähnen, wobei die meisten Betroffenen erst einmal nichts davon bemerken. Der Lebenspartner ist häufig der erste, der die unangenehmen Geräusche wahrnimmt und oftmals schlaflose Nächte dadurch erlebt. In den meisten Fällen geschieht das Zähneknirschen (Bruxismus) im Schlaf, aber auch bei einer großen seelischen Anspannung kann es auftreten. Betroffene pressen in diesem Fall häufig unbewusst die Zähne aufeinander oder reiben sie gegeneinander. Doch ist das Zähneknirschen schädlich? Eines vorweg: Ja, das ist es, denn die Zahnsubstanz wird durch den permanenten Druck langsam abgetragen, sodass im Laufe der Zeit die Zahnpulpa frei liegt. Dies begünstigt schmerzempfindliche Zähne sowie Infektionen und stellt zudem ein Risiko für Zahnverlust dar. Doch was kann man dagegen tun? Unser Ratgeber gibt Antworten.

Was kann man dagegen tun?

Zähneknirschen – ein weit verbreitetes Phänomen

Normalerweise berühren sich die Zahnreihen während des Schlafens nicht, da sie sich in der Schwebestellung, also in der Ruhestellung des Kauapparates, befinden. Knirscher spannen die Kaumuskeln nachts allerdings unbewusst stark an, sodass die Zähne aufeinander reiben. Rund 30 Prozent der Bevölkerung knirschen vor allem nachts, aber teilweise auch tagsüber, mit den Zähnen, wobei Frauen weitaus häufiger davon betroffen sind als Männer. Das Knirschen der Zähne, das ständige, meist unbewusste Reiben oder Aufeinanderpressen der Ober- und Unterkieferzähne, dient vielen als emotionales Entlastungsventil.

Stress ist in den meisten Fällen die Ursache, denn seelische Probleme oder unbewusste Aggression werden im Schlaf verarbeitet. Zudem kann das Zähneknirschen bei einer Fehlstellung des Unter- und Oberkiefers (CMD) auftreten. Es kommt neben dem Knirschen zu Schmerzen im Kiefergelenk. Daneben kommen schiefe Zähne, unebene Füllungen und schlecht sitzender Zahnersatz als Auslöser für knirschende Zähne infrage. Zudem können Atmungsstörungen während des Schlafs, gehäufter Genussmittelgebrauch wie erhöhter Alkoholkonsum und gewisse Medikamente eine Rolle spielen.

Kaudruck beim Zähneknirschen zehnmal höher als normal

Die Auswirkungen der nächtlichen Knirschattacken machen früher oder später sichtbar, dass irgendetwas nicht stimmt – denn der Kiefer arbeitet, während die Betroffenen schlafen, auf Hochtouren. Dies kann, wenn der Zustand länger anhält:

  • Zahn- und Kieferschmerzen auslösen
  • den Zahnschmelz und die Zahnoberflächen schädigen
  • Karies begünstigen
  • Brücken, Inlays oder Kronen zerstören
  • Dauerschäden an der Zahnsubstanz und am Halteapparat verursachen

sowie zu vielen weiteren Problemen führen. Durch den andauernden Druck wird das Zahnfleisch nicht mehr ausreichend durchblutet, wodurch es sich langsam zurückzieht, die Zähne locker werden und ausfallen können. Zähneknirschen kann somit früher oder später kostspieligen Zahnersatz erforderlich machen.

Daher gilt: Je früher das Zähneknirschen eingedämmt wird, desto besser. Der beim Zähneknirschen entstehende Druck entspricht immerhin mehr als dem Zehnfachen des normalen Kaudrucks, denn wir sind während des Schlafs viel weniger schmerzempfindlich. Tagsüber würden wir solch einen hohen Kaudruck allein wegen des auftretenden Schmerzes gar nicht erzeugen können.

Da sich der Zahnhalteapparat lockert, können Zähne anfangen zu wackeln und im Extremfall sogar in der Mitte auseinander brechen. Daher sollte Zähneknirschen so schnell wie möglich eingedämmt werden, um langfristige Schäden zu verhindern. Auf dem Röntgenbild sind oftmals ein Rückgang der Kieferknochen oder geschädigte Kiefergelenke zu sehen. Daneben sind glatt polierte Stellen oder verhärtete Muskeln für den Zahnarzt die wichtigsten Indizien für Zähneknirschen.

Was kann man gegen Zähneknirschen tun?

Was genau getan bzw. wie das Knirschen mit den Zähnen verhindert werden kann, hängt von der Ursache ab. Es ist daher zunächst einmal wichtig, diese zu ermitteln:

Zähneknirschen durch Stress

Ist Stress der Auslöser, können Entspannungsverfahren wie Autogenes Training helfen, den Stress auf natürliche Weise abzubauen und nicht durch nächtliches Zähneknirschen. Vor allem vor dem Zubettgehen ist es sehr wichtig, sich zu entspannen und die Nerven zu beruhigen. Sport kann ebenso Wunder wirken, denn Bewegung baut die ausgeschütteten Stresshormone ab, sodass sich eine Entspannung einstellt. Können die seelischen Probleme nicht allein bewältigt werden, kann ein Psychotherapeut dabei helfen.

Probleme mit den Zähnen

Wenn Zahnersatz schlecht sitzt, stehen die Zähne falsch zueinander, sodass mit dem Zähnepressen versucht wird, eine optimale Zahnstellung zu erreichen. In diesem Fall muss die Zahnprothetik nachgebessert werden. Dies gilt für alle weiteren zahnmedizinischen Probleme, die ein Zähneknirschen begünstigen. Eine Behandlung ist immer wichtig, denn wenn sie ausbleibt, können sich die Zähne verformen, locker werden und ausfallen.

Schienentherapie

Gut bewährt hat sich die Schienentherapie, bei der eine Aufbissschiene zum Einsatz kommt. Die individuell angefertigte Bruxismus-Schiene soll verhindern, dass die Kauflächen des Ober- und Unterkiefers einander berühren, damit sie sich durch die Press- und Kaubewegungen nicht weiter abschleifen. Die Zähne und Gelenke werden auf diese Weise entlastet und weitere Schäden verhindert.

Die Aufbissschiene gibt es für den Ober- und Unterkiefer, doch meist genügt eine Seite, um die Zähne zu schützen. Zu beachten ist jedoch, dass dies lediglich eine rein symptomatische Behandlung darstellt, die nicht die Ursache beseitigt. Diese festzustellen und zu beheben, benötigt oftmals Zeit. Um währenddessen weiteren Schaden zu verhindern, wird die Beißschiene getragen. Resultiert das Zähneknirschen aus einer Kieferfehlstellung, hilft eine Okklusionsschiene, die die Fehlstellung korrigiert.