Brücken für Zähne: Ein Kostenüberblick zum Zahnersatz
Zahnersatz ist ein wichtiges Thema für Patientinnen und Patienten, die eine Lücke im Gebiss schließen möchten. Dabei wird zumeist auf eine Brücke zurückgegriffen, da diese eine zuverlässige und stabile Lösung bietet. Je nachdem, wie groß die Zahnlücke ist und für welche Variante der Brücke sich die Betroffenen entscheiden, können jedoch hohe Zahnarztrechnungen auf sie zukommen. Bei einer implantatgetragenen Lösung sind Summen im vierstelligen Bereich keine Seltenheit. Wir haben die verschiedenen Varianten der Brücken für die Zähne unter die Lupe genommen und die Kosten der Behandlung kalkuliert.

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Brücken für Zähne: Das Wichtigste im Überblick
- Zahnbrücken unterschiedlicher Varianten beeinflussen die Kosten.
- Konventionelle Brücken verursachen zusätzliche Kosten durch Zahnkronen.
- Keramische Lösungen sind teurer als solche aus Metall.
- Implantate sind die hochwertigste und aufwendigste Variante der Brücken für Zähne.
- Krankenkassen zahlen Festzuschüsse zur Regelversorgung.
- Eine Kostenersparnis ist über das Bonusheft möglich.
Die Brücke für Zähne als gängigste Form für Zahnersatz
Je nach Zahnbeschaffenheit und Zahnsubstanz können Betroffene nach Rücksprache mit ihrer Zahnärztin bzw. ihrem Zahnarzt auf unterschiedliche Varianten für Brücken zurückgreifen. Diese unterscheiden sich in erster Linie durch die Anbringungsform und hängen vom Zustand des übrigen Gebisses ab. Pfeilerzähne spielen eine große Rolle bei der Auswahl der Brücke.
Die zuverlässigste, aber auch kostspieligste Methode ist die implantatgetragene Zahnbrücke. Da jede Form des Zahnersatzes ihre Vor- und Nachteile hat, sollte im Gespräch mit den Zahnärzten die beste Lösung für den individuellen Fall gesucht werden. Zudem muss das Material der Zahnbrücke berücksichtigt werden.
Konventionelle Brücke
Die klassische Brücke wird an zwei Zähnen, den sogenannten Pfeilerzähnen oder Brückenpfeilern, befestigt. Dazu erfolgt zunächst ein Schliff dieser Zähne, die dann mit Kronen überdeckt werden. Diese bewährte Methode ist stabil, langlebig und garantiert eine gute Kauleistung. Nachteilig ist jedoch, dass gesunde Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem sind die Pfeilerzähne bzw. Brückenpfeiler fortan einem höheren Risiko ausgesetzt, da die Zahnkronen die Mundhygiene behindern. Bei der Brücke können Patienten hinsichtlich der Brückenzwischenglieder zwischen den Materialien Metall, Verblendkeramik oder Vollkeramik wählen. Letztere wird meist im Bereich der Frontzähne genutzt.
Fazit: Die konventionelle Brücke ist eine zuverlässige und erprobte Lösung. Es muss jedoch eine gut erhaltene Zahnsubstanz bei den Pfeilerzähnen (Brückenpfeilern) vorhanden sein. Für die Brückenzwischenglieder stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Der Eigenanteil für eine eingliedrige Zahnbrücke aus Vollkeramik liegt zwischen 2.500 und 3.500 Euro.
„Für alle größeren und kleineren ästhetischen Probleme stehen heute hervorragende Möglichkeiten zur Verfügung. Optische Einschränkungen können ausgeglichen und das Lächeln verschönert werden.“
Dr. med. dent. Christian von Schlicher, Ästhetischer Zahnmediziner in Düsseldorf.
Klebebrücke
Im Vergleich zur klassischen Zahnbrücke unterscheidet sich die Klebebrücke (Adhäsivbrücke) durch ihre Anbringungsform an den übrigen Zähnen. Sie wird nicht dauerhaft zementiert, sondern auf der Zahnoberfläche angeklebt. Dies hat den Vorteil, dass sie bei Bedarf ohne Rückstände wieder entfernt werden kann. Selbstverständlich ist diese Methode nicht so langlebig und zuverlässig. Das Brückenglied selbst unterscheidet sich nicht von dem einer klassischen Zahnbrücke. Es stehen auch hier Produkte aus Metall, mit Verblendung oder aus Vollkeramik bzw. Zirkon zur Verfügung.
Fazit: Die Klebebrücke bietet den großen Vorteil, dass sie schonend installiert wird und bei Bedarf abgenommen werden kann. Allerdings leidet die Belastbarkeit des Zahnersatzes hierunter. Die Kosten für ein Produkt aus Keramik liegen im Eigenanteil zwischen 1.000 und 1.500 Euro.

Vollverblendete Zahnbrücke
Um die Kosten für Zahnbrücken zu reduzieren, entscheiden sich viele Patientinnen und Patienten für Produkte mit Keramikverblendung. Dabei handelt es sich um ein Metallgerüst, das mit einer Keramikverblendung ausgestattet ist. Dadurch ist das Produkt ästhetisch anspruchsvoller und zugleich hochstabil. Gerade im Bereich der Frontzähne kann es jedoch zum Nachteil werden, dass das Metall durch die Verblendung hindurchschimmert.
Freiendbrücke
Die Freiendbrücke ist ein spezieller Zahnersatz, der als Ideallösung gilt, wenn nur noch wenige Nachbarzähne vorhanden sind oder lediglich ein Pfeilerzahn im Backenbereich genutzt werden kann. Die Freiendbrücke wird entweder mit Zement oder Klebstoff befestigt. Dabei ist die zweite Seite knapp über dem Zahnfleisch freischwebend. Problematisch ist hier die hohe Hebelkraft, der der eine Pfeilerzahn ausgesetzt ist. Außerdem ist diese Lösung aufgrund der starken Belastung nicht sehr langlebig.
Fazit: Die Freiendbrücke eignet sich besonders im Bereich der Backenzähne oder wenn nur noch ein Zahn für die Installation vorhanden ist. Aufgrund der geringeren Stabilität ist ein Austausch nach einigen Jahren erforderlich, wobei die Kosten für die Freiendbrücke je nach Material zwischen 1.200 und 2.800 Euro liegen.
Implantatgetragene Brücke
Das Premiumprodukt für die Versorgung mit Zahnersatz ist die Zahnbrücke auf einem Implantat. Hierbei handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, die die Zahnärztin oder der Zahnarzt als Implantat im Knochen verschraubt. Darauf wird der Implantataufbau befestigt und mit einer künstlichen Implantatkrone versehen. Der vom Implantat getragenen Zahnersatz ist äußerst belastbar, weshalb diese Lösung viele Jahrzehnte halten wird. Wenn die Kieferknochen jedoch nicht für Implantate geeignet sind, fällt diese Methode heraus. Außerdem kann die lange Heilphase als nachteilig angesehen werden.
Fazit: Die Implantatbrücke ist eine langlebige Lösung, die einen festen Halt verspricht. Nachteilig sind jedoch der hohe Behandlungsaufwand in der Zahnarztpraxis und die Kosten. Implantate müssen ohne Regelversorgung durch die Krankenkasse selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen je nach Material und Lage im Gebiss zwischen 3.000 und 6.000 Euro.

Zuschuss der Krankenkasse für Zahnbrücken
Da die im Artikel genannten Kosten bei mehreren Zähnen schnell vierstellig werden können, sind die zu erwartenden Zuschüsse der gesetzlichen Krankenkassen für viele Patientinnen und Patienten entscheidend. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Krankenkasse einen Festzuschuss zur Regelversorgung zahlt. Diese Art der Versorgung beschreibt die für den individuellen Fall einfachste medizinische Behandlung.
Im Bereich des Zahnersatzes gilt im nicht sichtbaren Bereich eine Brücke aus Metall und im sichtbaren Bereich eine Brücke mit Verblendung als Regelversorgung. In beiden Fällen beträgt der Zuschuss 60 Prozent der Kosten. Alles, was über die Regelversorgung hinausgeht – wie beispielsweise Zahnimplantate -, muss in Eigenleistung selbst bezahlt werden.
Zahnbrücken aus Edelmetall
Deutliche seltener kommen Zahnbrücken aus Edelmetall zum Einsatz. Dabei handelt es sich um spezielle Produkte, die statt einer Verblendung oder Keramik auf Edelmetall als Material setzen. Insbesondere hochwertiges Gold ist in solchen Fällen die erste Wahl. Zahnbrücken aus Edelmetall sind deutlich teurer, dafür sorgen sie aber auch für einen auffälligen Look im Gebiss.
FAQ:
Brücken für Zähne
Weitere wichtige Fragen und
Antworten auf einen Blick
Trotz des Festzuschusses der Krankenkassen für eine Regelversorgung kann der Eigenanteil für eine Zahnbrücke für finanzschwache Haushalte schnell zu einer finanziellen Überforderung führen. Für diese Fälle gibt es jedoch eine Härtefallregelung. Verdient ein Ein-Personen-Haushalt beispielsweise weniger als circa 1.400 Euro netto pro Monat, übernimmt die Krankenkasse einen Festzuschuss in Höhe von 100 Prozent der Regelversorgung.
Patientinnen und Patienten, die ein Bonusheft ihrer Krankenkasse für die Pflege der Zähne nutzen, können den Festzuschuss für Zahnbrücken erhöhen. Wer fünf Jahre und länger regelmäßig sein Bonusheft bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt ausfüllen lässt, erhält einen um 10 Prozent erhöhten Festzuschuss, das bedeutet 70 Prozent. Bei mehr als zehn Jahren sind es 75 Prozent.
Die Kosten für eine Zahnbrücke hängen von der gewählten Lösung ab. Wer sich für ein Zahnimplantat entscheidet und dafür nicht ins Ausland reisen möchte, muss mit hohen Kosten rechnen. Ansonsten ist es möglich, auf Keramik zu verzichten, da Produkte aus Metall günstiger sind. Außerdem kann eine Klebebrücke eine Option sein, wodurch die Kosten für die Kronen der Pfeilerzähne entfallen.
Der Kostenplan ist ein verbindlicher Kostenvoranschlag für die Behandlung. In der Regel besteht er aus zwei Teilen. Einerseits gibt es den Heil- und Kostenplan mit der Diagnose und einer Aufstellung der gesamten Kosten. In der Regel ist auch die Aufteilung in Festzuschuss und Eigenanteil berücksichtigt. Der zweite Teil des Kostenplans enthält die Aufwendungen für Laborarbeiten und Material.
Fehlen in einer Zahnlücke mehrere Zähne, muss das Brückenglied entsprechend verlängert werden. Die Kosten hierfür sind selbstverständlich höher als bei einer Zahnbrücke mit nur einem fehlenden Zahn. Dies liegt an einem höheren Materialverbrauch, einem höheren zahntechnischen Aufwand und einer längeren Behandlungszeit.