Das Camlog-System: Zahn-Implantat für höchste Qualitätsansprüche
Die Frage nach dem richtigen Zahnersatz beschäftigt viele Patientinnen und Patienten. Fehlen Zähne im Gebiss, sollen diese möglichst ästhetisch und zudem kostengünstig ersetzt werden. In der Implantologie gibt es verschiedenste Möglichkeiten, wobei sich das Implantatsystem des Herstellers Camlog bei vielen Zahnärzten großer Beliebtheit erfreut. Wir haben uns die Produkte des Schweizer Unternehmens angesehen und geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile der Systeme sowie die Kosten einer Behandlung.

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Camlog-Implantate: Das Wichtigste im Überblick
- Camlog ist ein Schweizer Unternehmen für Implantatsysteme mit Produktionssitz in Wimsheim.
- Die Produkte zeichnen sich durch stabile Biomaterialien aus, die eine hohe Stabilität aufweisen und prothetische Oberflächen bieten.
- Verschiedene Systeme wie Conelog, Ceralog oder LODI ermöglichen eine individuelle Versorgung.
- Camlog exisitiert in der Screw Line und der Progressive Line, die sich in ihrer Stabilität unterscheiden.
- Die Kosten liegen bei ca. 1.500 bis 2.300 Euro pro Zahnimplantat.
Das Implantatsystem von Camlog
Hinter dem Begriff Camlog steht das gleichnamige Unternehmen mit Sitz in Basel in der Schweiz. Ursprünglich wurde Camlog unter dem Namen Altatec in Wurmberg bei Pforzheim gegründet, welches noch heute als Hersteller die Produktion durchführt und eng mit dem Unternehmen verbunden ist. Der Sitz von Altatec befindet sich in Wimsheim, nur wenige Kilometer von Wurmberg entfernt.
Camlog ist auf die dentale Implantologie spezialisiert und gehört mit seinem Implantatsystem zu den Marktführern in Europa. Die Implantate gelten mit ihren Biomaterialien als besonders verträglich. Hinzu loben Patienten das System für die kurze Einheilung, die dauerhafte Belastbarkeit und die nachhaltige Stabilität. Das Camlog-Implantat besteht aus der Screw, die im Kiefer befestigt wird und dem Abutment, welches herausragt und für die Befestigung des Zahnersatzes dient.

Die Besonderheiten der Camlog-Implante
Der Clou des CAMLOG-Implantats ist das „Tube-in-Tube“-System, welches das Unternehmen patentiert hat. Dieses System sorgt für eine rotationsstabile und feste Verbindung zwischen dem eigentlichen Knochenimplantat und dem Abutment. Für einen individuellen Sitz bei jedem Patienten, sind die Implantate in unterschiedlichen Größen erhältlich.
Unter dem Strich ist dieses Verbindungssystem entscheidend für die Dauerbelastbarkeit des Implantats. Dankt präzise gefertigter Nutverbindungen lassen sich die einzelnen Teile wie ein Puzzle verbinden und sind damit in der Anwendung besonders simpel. Das wiederum erhöht die Behandlungsqualität für den Patienten. Darüber hinaus weisen Camlog-Implantate weitere Besonderheiten auf:
Stabile und dezente Materialien
In der Regel bestehen auch Camlog-Implantate aus Rein-Titan. Das macht sie widerstandsfähig und haltbar. Bei Titanimplantaten kann es jedoch sein, dass das Trägermaterial in einigen Fällen etwas durchschimmert.
Um diese Problematik insbesondere beim Einbringen von Kronen sowie bei Implantaten im Frontzahnbereich zu verhindern, sind bei Camlog-Implantaten auch Aufbauten aus Zirkon oder Keramik möglich.
Zirkon
Zirkonium ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das in verschiedenen Anwendungen eingesetzt wird. An erster Stelle steht die Zahnmedizin, die Zirkonoxid als Biomaterial für Zahnimplantate, Kronen und Brücken verwendet. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Schmuckindustrie, die in Zirkon eine preiswertere Alternative zu Diamanten sieht. Auch die Industrie nutzt das Material zur Herstellung von Keramiken, Spezialgläsern und feuerfesten Produkten.
Hohe Primärstabilität
Wer ein Zahnimplantat erhält, möchte nach Möglichkeit nicht allzu lange auf ein normales Leben verzichten. Eine möglichst kurze Einheilphase samt hoher Primärstabilität ist daher besonders wichtig. Bei Camlog-Implantaten kommt genau diese Eigenschaft unter anderem dank konischer Schrauben zum Tragen.
Da die Implantate fest in die Knochensubstanz geschraubt werden können, können sie grundsätzlich sofort belastet werden. Dies gilt allerdings nur dann, wenn im Vorfeld weder eine Sinuslift- noch eine Knochenaufbaubehandlung notwendig gewesen ist.
Promote Oberflächen
Sind vorgenannte Behandlungen notwendig, ist keine sofortige Belastung der Implantate möglich. Aber auch in diesem Zusammenhang bieten Camlog-Implantate einen Vorteil. Sie verfügen über eine sogenannte promote Oberfläche aus speziell beschichtetem Titanplasma. Das wiederum sorgt für eine besonders kurze Einheilphase von nur rund sechs Wochen.
Die verschiedenen Implantatsysteme von Camlog
Der Hersteller Camlog bietet verschiedene Produkte und Implantatsysteme, die sich im Detail unterscheiden. Neben dem ursprünglichen Camlog-System sind die Produkte Conelog und Ceralog hinzugekommen. Nachfolgend ein Überblick über die drei Zahnimplantate von Camlog:
Camlog-Zahnimplantat
Das ursprüngliche Camlog-Implantatsystem arbeitet mit hochverträglichen Biomaterialien, die eine schnelle Primärstabilität ermöglichen. Das bei Zahnärzten bewährte System bietet durch seine präzise Passung und die stabile Tube-in-Tube-Verbindung eine optimale Basis für das eigentliche Zahnimplantat. Camlog ist für Standardfälle in der Implantologie konzipiert.
„Zahnimplantate haben sich fest etabliert und sind bezüglich ihrer Funktion, ihrem Komfort sowie der Lebensqualität in vielen Fällen die zahnmedizinisch bessere Lösung.“
Michael Ludwig, Geschäftsführer Camlog Vertriebs GmbH
Conelog- Zahnimplantat
Das Conelog Implantatsystem arbeitet mit einer konischen Verbindung für eine noch festere Verankerung im Knochen. Der Knochenerhalt steht im Vordergrund, sodass der Anspruch an eine ästhetische Versorgung gewährleistet ist. Der Fokus des Conelog Systems liegt auf der dentalen Stabilität im Knochen.
Ceralog- Zahnimplantat
Ceralog ist die metallfreie Variante für Implantate. Während Camlog und Conelog mit Titan arbeiten, verwendet das Ceralog-System Keramik. Keramik ist als Biomaterial für Allergiker geeignet. Einziger Nachteil ist die etwas geringere Stabilität, die aber im Alltag keine Rolle spielt. Durch die helle Oberfläche scheint Keramik nicht durch den Zahnersatz durch.

iSy, LODI, BioHorizons
Camlog bietet drei weitere Produkte, die für eine speziellere Behandlung stehen. Das LODI-System bietet eine prothetische Stabilisierung bei Zahnlosigkeit, die Produkte unter dem Namen BioHorizons sind für besonders komplexe Fälle mit speziellen Anforderungen konzipiert und die Produktlinie iSy ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Versorgung beim Patienten.
Die Systeme Camlog und Conelog werden in Screw Line und Progressive Line unterschieden, für das Produkt Ceralog ist nur die Progressive Line erhältlich. Die Screw Line und die Progressive Line unterscheiden sich wie folgt:
Screw Line
Bei dieser Form der Camlog-Implantate handelt es sich um selbstschneidende Schraubenimplantate mit einer leicht konischen Form. Diese lassen sich leicht einbringen, zentrieren sich selbst und haben einen durchgehenden Knochenkontakt.
Progressive Line
Die Progressive Line zeichnet sich unter anderem durch eine verbreiterte Flankenhöhe aus. Gemeinsam mit dem krestalen Gewinde ergibt sich so eine hohe Stabilität, die unabhängig von der Knochenqualität ist. Damit eignen sich diese Implantate auch bei schlechter Knochenqualität sowie bei Eingriffen, die eine sofortige Belastbarkeit erfordern.
Die Vor- und Nachteile von Camlog
Das Camlog-System hat sich in der Zahnheilkunde bewährt. Es weist gegenüber anderen Modellen keine Nachteile auf, sondern kann mit einigen Vorteilen punkten. So sind die Implantate bereits nach kurzer Einheilzeit voll nutzbar.
Die Oberfläche des Abutments und des Zahnersatzes weisen eine hohe Belastbarkeit auf. Die Primärstabilität ist voll gegeben und das spezielle Verankerungssystem sorgt für ein geringes Verlustrisiko. Die verschiedenen Systeme der Camlog Produktfamilie passen sich den individuellen Bedürfnissen an. Nicht zuletzt punktet Camlog mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zahnimplantate als Kostenfaktor
Ein Zahnersatz ist hohen Belastungen ausgesetzt und muss dementsprechend hochwertig verarbeitet sein. Implantate in einer hohen Qualität sind daher in der Regel teuer, was jedoch keine Besonderheit von Camlog im Speziellen ist.
Patientinnen und Patienten sollten vor der Behandlung mit ihrer Zahnärztin bzw. ihrem Zahnarzt oder Kieferorthopäden über die Kosten sprechen und sich anhand der Kalkulation für eines der dentalen Produkte entscheiden. Als grobe Schätzung kann von Kosten in Höhe von 1.500 bis 2.300 Euro pro Implantat ausgegangen werden. Bei mehreren Zähnen kommt ein Vielfaches der Kosten auf die Betroffenen zu.
FAQ:
Camlog-Implantate
Weitere wichtige Fragen und
Antworten auf einen Blick
Die Implantat-Abutment-Verbindung beschreibt die Schnittstelle zwischen dem Implantat, also der künstlichen Zahnwurzel und dem Abutment, dem Verbindungsstück zur Krone. Die Verbindung ist der entscheidende Faktor für die Stabilität eines Implantats.
Camlog-Implantate sind für einen lebenslangen Einsatz konzipiert. Die Haltbarkeit wird jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Eine gute Qualität der Knochen, regelmäßige Kontrollen, eine ausreichende Mundhygiene und der Verzicht auf Rauchen sowie Zähneknirschen sind hilfreich.
Die konische Verbindung beschreibt eine spezielle Schnittstelle zwischen Implantat und Abutment, die auf dem Morse-Taper-Prinzip basiert. Dabei wird das Abutment nicht nur verschraubt, sondern zusätzlich konisch verklemmt, was für zusätzliche Stabilität sorgt.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Camlog nicht vollständig, da Zahnimplantate als eine privat zu zahlende Leistung gelten. Für Kronen, Brücken und Prothesen gibt es Festzuschüsse, für das Implantat selbst jedoch nicht.
Eine gute Mundhygiene ist für die Haltbarkeit des Zahnersatzes von entscheidender Bedeutung. Damit sich das Zahnfleisch um die Implantate nicht entzündet, ist regelmäßiges Zähneputzen unerlässlich. Für eine saubere Oberfläche sollten zusätzlich Mundspülungen und Zahnseide verwendet werden.