1. Säurehaltige Speisen und Getränke nicht ganztägig zu sich nehmen
Säurehaltige Getränke wie beispielsweise Fruchtsaft, die über den gesamten Tag verteilt getrunken werden, lassen die Zähne nicht zur Ruhe kommen. Dies begünstigt nicht nur Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis, sondern ebenso die erwähnte Zahnerosion. Sie lösen aus dem Zahnschmelz Mineralstoffe heraus und zerstören die harte Zahnsubstanz. Daher sollten Menschen mit schmerzempfindlichen Zähnen den Genuss lieber auf einmal am Tag beschränken, um die Zähne nicht dauerhaft zu strapazieren. Die Menge und Einwirkungsdauer der Lebensmittel und Getränke mit viel Säure sollte zudem reduziert werden.
2. Nach dem Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken Kalzium zu sich nehmen
Wer das Risiko für Zahnerosionen verringern möchte, sollte nach dem Verzehr von saurem Obst Kalzium einnehmen, beispielsweise in Form von Quark, Joghurt oder einem Glas Milch. Das in den Milchprodukten enthaltene Kalzium neutralisiert die Säure. Die ausgeschwemmten Mineralien werden dadurch teilweise wieder ersetzt. Brokkoli, Grünkohl und Sesamsamen enthalten ebenso reichlich Kalzium.
3. Nicht direkt die Zähne putzen
Nach dem Verzehr sollte noch eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen gewartet werden. Der von den Säuren aufgeweichte Zahnschmelz kann sonst beschädigt werden. Der oberflächlich erweichte Zahnschmelz lässt sich „wegputzen“. Der Mund sollte lieber erst einmal mit Wasser gereinigt werden. Dies verdünnt die Säure bzw. spült sie weg. Dadurch kann der Neutralisierungsprozess im Mund aktiv unterstützt werden.
4. Vermehrt auf säurearme Obst- und Gemüsesorten setzen
Noch besser ist es, stark säurehaltiges Obst zu meiden. Dazu gehören Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen, Kiwis, Grapefruits und Johannisbeeren. Säurehaltige Gemüsesorten sind beispielsweise Spinat und Mangold. Sie enthalten reichlich Oxalsäure, die den Zähnen Kalzium entzieht. Mit Essig zubereitete Salate sollten nach Möglichkeit ebenfalls vermieden werden, denn sie erhöhen das Risiko für Erosionen. Salate sollten stattdessen lieber mit Joghurtdressing verfeinert werden.
5. Säurearmes und basisch wirkendes Gemüse
Fast alle anderen Gemüsesorten wie Erbsen, Blumenkohl, Kartoffeln, Spargel, Brechbohnen und Zwiebeln gehören ansonsten zu den säurearmen Lebensmitteln. Viele haben sogar eine sehr stark basenbildende Wirkung. Dazu zählen zum Beispiel Sojaprodukte, Gurken und Salate wie Kopf- und Feldsalat.
6. Speichelbildung anregen
Speichel bindet die Säure. Dadurch wird der natürliche PH-Wert im Mundinnenraum wieder hergestellt. Nahrungsmittel wie Vollkornbrot, die länger gekaut werden müssen, regen die Speichelbildung an. Die Zähne werden somit vor Säure geschützt. Regelmäßig medizinische Kaugummis ohne Zucker zu essen, schont den Zahnschmelz ebenso. Zudem regt das Kaugummikauen den Speichelfluss an, was wiederum die Säure neutralisiert.
7. Sensitiv-Zahnpasta mit Fluorid verwenden
Die Bildung des Zahnschmelzes wird durch Fluorid unterstützt. Kleinen Kindern wird es oft in der Form von Tabletten verabreicht. Auch bei Erwachsenen empfiehlt sich die Verwendung einer flouridhaltigen Zahnpasta, um den Zahnschmelz auszuhärten, zu schonen und zu schützen. Fluoride lagern sich in den Zahnschmelz ein. Sie bilden einen Schutzfilm rund um die Zähne, die Zahnoberfläche wird widerstandsfähiger gegenüber Säure und Erosionen. Die Mineralien bleiben im Zahnschmelz und der Zahnschmelz bleibt fest. Die Fluoride fördern auch eine Remineralisierung des Zahnschmelzes.
Eine Zahnerosion kann nicht rückgängig gemacht werden. Durch die konsequente Anwendung von fluoridhaltigen Zahnpflegeprodukten kann sie jedoch verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Auf Weißmacher-Zahnpasten sollte bei sensiblen Zähnen verzichtet werden, da sie je nach Inhaltstoffen aggressiv auf den Zahnschmelz einwirken. Bei schmerzempfindlichen Zähnen ist eine Sensitiv-Zahnpasta die ideale Wahl. Diese Zahncremes helfen dabei, eine neue Schutzschicht aufzubauen.
8. Weiche Borsten
Zahnbürsten mit weichen Borsten eignen sich gut für Zähne, die schmerzempfindlich auf Kaltes oder Heißes reagieren. Für sehr sensible Zähne gibt es zudem Bürsten mit extraweichen Borsten. Die Putzleistung ist mit einer weichen Zahnbürste jedoch am geringsten. Die schwächere Reinigungsleistung kann aber durch ein längeres und gründlicheres Putzen ausgeglichen werden.
9. pH-neutrales Mundwasser
Empfehlenswert ist auch die kurmäßige Verwendung eines pH-neutralen Mundwassers von zwei bis drei Wochen. Danach kann eine kleine Pause eingelegt werden. Auf diese Weise kann ein gesunder pH-Wert im Mund geschaffen werden. Eine Sensitiv-Mundspülung für sensible Zähne enthält schmerzstillende Inhaltsstoffe.