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Karies bei Jung und Alt

Ursachen und Prophylaxe

Karies ist weltweit die häufigste Zahnerkrankung. Das gilt vor allem in modernen Industrieländern, wo zuckerreiche Ernährung an der Tagesordnung ist. Jedes Jahr werden allein in Deutschland immerhin rund acht Millionen Zähne gezogen. Über 30 Prozent davon aufgrund von starkem Kariesbefall. Und das nicht nur bei Kindern, sondern auch bei älteren Menschen. Doch es gibt Hoffnung.

Das zumindest zeigen Statistiken, die belegen, dass der Anteil der Kinder mit kariesfreiem Gebiss in Deutschland zwischen 1997 und 2014 von 41,8 Prozent auf 81,3 Prozent gestiegen ist (siehe untenstehende Grafik). Das ist aber nur ein Teilerfolg, denn mit steigendem Lebensalter nimmt das Kariesrisiko zu. Grund genug, einen Blick auf die Ursachen, die richtige Prophylaxe und natürlich neue Therapieverfahren zu werfen, die den gefürchteten Bohrer überflüssig machen.

Ursachen und Prophylaxe

Was ist Karies?

Umgangssprachlich wird Karies oft als Zahnfäule oder schlicht als „Loch im Zahn“ bezeichnet. Das ist allerdings nicht korrekt. Bei einem durch säurebildende Bakterien bedingten Kariesbefall fault der Zahn nicht, er wird abgebaut. Hintergrund ist eine zunehmende Entkalkung (Demineralisierung) der harten Zahnsubstanz, die sich aus dem Schmelz und dem Dentin zusammensetzt. Die Zahnsubstanz wird dabei soweit abgebaut, bis schließlich ein kleines Loch im Zahn entsteht. Abhängig von der betroffenen Zahnschicht unterscheiden Zahnärzte zwischen drei Kariesformen:

  • Karies betrifft den Zahnschmelz (Caries superficialis)
  • Die Karies reicht bis in das Dentin (Caries media)
  • Defekt hat sich bis in die innervierte Zahnpulpa vorgearbeitet (Caries profunda)

Wird die Karies nicht durch eine Behandlung gestoppt, arbeitet sie sich im Laufe der Zeit in die tieferen Schichten des Zahns vor.

Datenquelle zur Grafik

Ursachen und Erscheinung von Karies bei Erwachsenen

Im Erwachsenenalter kommt Karies auf den Kauflächen der Backenzähne deutlich seltener vor. Im Gegenzug steigen die Fälle von Karies zwischen den Zähnen an. Hintergrund ist einerseits der häufige Konsum von stark gesüßten Heißgetränken wie Kaffee oder Tee ohne Nachspülen mit klarem Wasser. Andererseits mangelt es häufig an der Reinigung der Zahnzwischenräume etwa mittels Zahnseide.

Gerade bei Senioren ab ca. 60 Jahren nimmt das Risiko für die Kariesentwicklung an den Zahnhälsen zu. Durch die Zurückbildung des Zahnfleischs beginnen die Zahnhälse frei zu liegen. Da dort die natürliche Schutzschicht der Zähne dünner ist, hat die sogenannte Wurzelkaries hier leichteres Spiel.

Auch bereits vorhandene Füllungen und Kronen sind ein Angriffspunkt für Karies. Häufig setzen sich die Bakterien in mikroskopisch kleinen Spalten am Rand einer Füllung fest, die zu klein für die Borsten einer Zahnbürste sind. Zudem müssen viele Senioren Medikamente einnehmen, die den Speichelfluss reduzieren. Das wiederum lässt den Mund austrocknen und öffnet den schädlichen Bakterien Tür und Tor.

Behandlung von Karies bei Jung und Alt

Die Behandlung von Karies erfolgt bei Jung und Alt nach dem gleichen Muster. Der Mythos, dass Karies an Milchzähnen nicht wirklich behandlungsbedürftig ist, da die Zähne ohnehin ausfallen, gehört aber tatsächlich ins Land der Legenden. Anders als die meisten Menschen glauben, muss der Zahnarzt bei Karies schon lange nicht mehr zwangsweise bohren. Gerade wenn die Karies noch kein „Loch“ hervorgerufen hat, sind präventive Verfahren absolut ausreichend. Reicht das Verfahren nicht aus, um die Karies zu stoppen, können Zahnärzte auf Methoden wie die Versiegelung des Zahns oder die Kariesinfiltration zurückgreifen.

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Durch das Verfahren macht der Zahnarzt die Oberflächenschicht der beginnenden bis mittleren Karies zunächst durchlässiger. Anschließend wird dort ein dünnflüssiger Kunststoff aufgetragen und innerhalb der Karies ausgehärtet. Studien bestätigen, dass die Karies auf diese Weise in über 90 Prozent der Fälle angehalten werden kann, sodass Bohren und Füllen überflüssig sind. Sprechen Sie Ihren Zahnarzt beim nächsten Besuch ruhig auf diese Option an.

Krankenkasse übernimmt Kosten für Kariesinfiltration nicht

Da es sich bei der Kariesinfiltration nicht um eine gesetzliche Kassenleistung handelt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht. Diese liegen jedoch in dem Kostenrahmen, der bei Kassenpatienten als Zuzahlung für eine Kunststofffüllung fällig ist. So gesehen entstehen im Vergleich zur klassischen Behandlung mit hochwertigen Kunststofffüllungen keine Mehrkosten. Mit einer guten Zahnzusatzversicherung sinken die Behandlungskosten für Versicherte sogar bis auf null.

Die 7 besten Tipps für Kariesprophylaxe bei Jung und Alt

Auch wenn moderne Behandlungsmethoden wie die Kariesinfiltration das gefürchtete Bohren oft überflüssig machen, ist das kein Grund zur Sorglosigkeit. Die beste Kariesbehandlung ist immer noch die Prophylaxe. Und das ist sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern deutlich einfacher als gedacht:

  1. Reduktion stark zuckerhaltiger Getränke. Wenn Sie gezuckerten Tee oder Kaffee trinken mögen, sollten Sie dazu bzw. danach immer ein Glas Wasser trinken. Auf diese Weise spülen Sie den Zucker aus den Zahnzwischenräumen und bieten den Bakterien keine Nahrungsgrundlage.
  2. Regelmäßiges Zähneputzen ist unabdingbar. Zwei- bis dreimal pro Tag für jeweils drei Minuten ist völlig ausreichend. Noch besser, aber in der Praxis nicht immer anwendbar, ist die Zahnreinigung nach jedem Essen.
  3. Gerade für Erwachsene und Senioren ist die Pflege der Zahnzwischenräume besonders wichtig. Ideal sind Interdentalbürsten, Zahnseide und desinfizierende Mundwässer für die Spülung der schwer erreichbaren Zwischenräume.
  4. Für die Zahnreinigung zwischen durch eignen sich spezielle Zahnreinigungskaugummis. Diese enthalten oft den Zuckerersatzstoff Xylit, der die Speichelbildung fördert. Speichel wiederum kann die von den Bakterien gebildeten Säuren teilweise neutralisieren.
  5. Eine ausreichende Versorgung der Zähen mit Fluorid kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen der Entstehung von Karies vorbeugen. Ideal ist etwa eine mit Fluorid angereicherte Zahnpasta. Speziell bei Kleinkindern sollte die Zahnreinigung ausschließlich mit besonders fluoridreicher Kinderzahnpasta erfolgen.
  6. Die regelmäßige Zahnreinigung ist ein wichtiger Schritt zur Gesunderhaltung der Zähne. Auf diesem Weg kann der Zahnarzt Beläge entfernen, die mit der Zahnbürste kaum erreichbar sind. Auch bereits vorhandener Zahnstein lässt sich so entfernen. Zahnärzte empfehlen eine solche professionelle Zahnreinigung zumindest einmal pro Jahr. Während Kassenpatienten die Prophylaxe-Maßnahme aus eigener Tasche zahlen, übernimmt eine Zahnzusatzversicherung zumindest einen Teil der Kosten.
  7. Käsefreunde werden den folgenden Prophylaxe-Tipp lieben. Immerhin konnte eine Studie beweisen, dass insbesondere „aromatische“ Käsesorten die Entmineralisierung der Zähne stoppen und die Säurebildung der Bakterien verringern können. Besonders effektiv sind demnach Butterkäse, Camembert, Cheddar, Edamer, Emmentaler, Gorgonzola, Gruyère, Harzer, Tilsiter und Parmesan. Allerdings ergab die gleiche Studie, dass der regelmäßige Verzehr von Gouda, Stilton und Roquefort keinen Einfluss auf das Kariesrisiko hat. Nun denn – so lecker kann Kariesprophylaxe sein.