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Aktivkohle-Zahnpasta – Macht sie die Zähne wirklich weißer?

Schöne weiße Zähne, davon träumt jeder. Viele denken daher über eine Aufhellung mit Aktivkohle nach, denn dadurch können hohe Kosten für ein Bleaching beim Zahnarzt vermieden werden. Experten vermuten hinter dem Wirkmechanismus der Aktivkohle Zahnpasta in erster Linie die Scheuerkraft der Kohlepartikel. Doch macht die Aktivkohle Zahnpasta die Zähne wirklich weißer und ist es gut für die Zähne? Dieser Frage wollen wir in diesem Ratgeber nachgehen.

Weiße Zähne durch Aktivkohle Zahnpasta?

Unsere Zähne stehen – genau wie ein sauberer Körper – für Hygiene und ein schönes Lächeln macht attraktiv und unwiderstehlich. Dies wirkt sich in vielen Bereichen des Lebens sehr positiv aus. Viele suchen daher nach Lösungen, mit denen die Zähne besonders schön sauber und strahlend weiß werden. In den Mittelpunkt des Interesses ist seit längerer Zeit die Aktivkohle-Zahnpasta gerückt, denn Naturprodukte liegen im Trend.

Im Bereich der Zahnreinigung ist es die schwarze Zahnpasta, die Aktivkohle enthält. Damit sollen die Zähne weißer werden. Im Grunde genommen kann sie als moderne Form der Asche angesehen werden, die bereits zu einer Zeit, als es noch keine Zahnpasta gab, für die Zahnpflege genutzt wurde. In den armen Regionen von Afrika und Asien wird die Asche, die bei der Holzverbrennung entsteht, noch heute verwendet, um die Zähne damit zu reinigen. Doch hält die Aktivkohle in der Zahnpasta – der natürliche Weißmacher – was er verspricht und was macht sie mit den Zähnen?

Datenquelle zur Grafik

Was ist Aktivkohle eigentlich genau?

Aktivkohle besteht aus einem tiefschwarzen, geruchs- und geschmacklosen Pulver, das keine körnigen Teilchen enthält. Die Oberflächenstruktur ist, anders als bei herkömmlicher Kohle, sehr feinkörnig und porös und die Poren sind bedeutend feiner. Die Struktur ist viel größer und wirkt wie ein Schwamm, sodass die Aktivkohle speziell dafür eingesetzt werden kann, um Substanzen einzufangen.

Dank der überaus starken adsorbierenden Eigenschaften, speziellen Struktur und großen Oberfläche binden sich Verschmutzungen, Chemikalien, Gifte und Geruchsstoffe an der Aktivkohle. Während herkömmliche Zahncremes die Ablagerungen auf den Zähnen durch feinste Partikel abschmirgeln, erfolgt die Entfernung bei der schwarzen Zahnpasta mit Aktivkohle durch Absorption. Daher wird die Aktivkohle bereits in vielen Bereichen genutzt, um Schadstoffe und Gifte zu filtern, zum Beispiel in der Medizin, Chemie, bei der Aufbereitung des Abwassers und in der Klimatechnik.

In der Zahnmedizin ist die Aktivkohle ebenso ein nützlicher Rohstoff, der als Bestandteil in der Zahncreme durch die Lösung von Verfärbungen die Zähne aufhellen kann. Eine Überdosierung ist im Falle der Aktivkohle nicht möglich, weshalb man sie auch gern in der Naturheilkunde verwendet.

Aktivkohle als Wasserfilter

Im Alltag begegnen die meisten Verbraucher der Aktivkohle, wenn sie im Haushalt einen Wasserfilter betreiben. Dabei wird das Wasser zunächst durch einen Aktivkohlefilter geleitet, der katalytisch und adsorptiv wirkt. Damit ist gemeint, dass unerwünschte Stoffe im Wasser entweder chemisch abgebaut werden oder sich an den Kohlefilter anlagern.

Durch diese Funktionen verliert das Trinkwasser Keime, Bakterien, Pestizide, Chlor, Asbest, Metalle, Farbstoffe oder Mikroplastik. Kalk oder Viren können von einfachen Aktivkohlefiltern im Haushalt nicht gefiltert werden.

Aktivkohle-Partikel reiben Zahnschmelz ab

Die abrasiven Partikel, die in der Aktivkohle enthalten sind, entfernen zwar die Beläge und es kann sich anfangs ein aufhellender Effekt zeigen, doch auf Dauer wird die Zahnhartsubstanz immer mehr abgetragen. Die groben, enthaltenen Partikel reiben den Zahnschmelz wie Schmirgelpapier ab. Ablagerungen und Verfärbungen werden regelrecht abgeschliffen.

Daraus resultiert, dass die Zähne nach der Anwendung heller und weißer erscheinen. Das Problem ist jedoch, dass sich der abgeschliffene Schmelz nicht regenerieren kann, sodass der Schaden größer ist als der Nutzen. Es folgt ein Verlust des Schutzmantels der Zähne, wodurch es möglich ist, dass sich der Biss senkt. Das darunter liegende Dentin schimmert durch und das ist gelb, sodass in der Folge sogar sichtbare Verfärbungen möglich sind.

Der Aufbau des Zahns

Jeder Zahn ist in vier Schichten aufgebaut, die von innen nach außen wie folgt bezeichnet werden:

Wurzel: Die Zahnwurzel liegt im Kieferknochen. Sie besteht aus Dentin, das von einer feinen Hülle aus Zahnzement umgeben ist.

Pulpa: Ein Gemisch aus Nerven, Blutgefäßen und Bindegewebe bildet die Pulpa, die somit den „lebenden“ Teil des Zahnes darstellt.

Dentin: Den größten Teil des Zahnes bildet das Dentin, auch Zahnbein genannt. Liegt dieses unter dem Zahnschmelz frei, entstehen die typischen Schmerzen bei Hitze, Kälte und Berührung.

Zahnschmelz: Der Zahnschmelz umgibt das Zahnbein. Er ist die härteste Substanz im menschlichen Körper und schützt den Zahn.

RAD-Wert gibt Hinweis auf abtragende Wirkung

Der Zahnschmelz kann schlimmstenfalls komplett abgerieben werden. Nicht nur, dass die Zähne in der Folge sehr rau wirken, die weiteren möglichen Gefahren sind Schmerzen und eine Überempfindlichkeit gegenüber Hitze und Kälte. In diesem Fall sind häufig Keramik-Veneers erforderlich. Sie werden über die kaputten Zähne geklebt, was ohne eine gute Zahnzusatzversicherung sehr teuer werden kann.

Wer sich für Aktivkohle-Zahnpasta entscheidet, sollte auf einen niedrigen RAD-Wert achten. Bei diesem Wert handelt es sich um die Größe der Partikel innerhalb der Zahnpasta und somit um die abtragende Wirkung. Da die Aktivkohle durch die Partikelgröße den vertretbaren RAD-Wert erheblich überschreitet, sollte man die Zahncreme nicht für die tägliche Reinigung verwenden.

Zudem heißt es, dass die Absorptionsfähigkeit der Aktivkohle begrenzt ist, da die Kohlepartikel lediglich bis zu einem bestimmten Grad aufnahmefähig sind. Ob damit Ablagerungen, die fest am Zahn haften, gelöst werden können, wird ebenso bezweifelt. Da die Oberfläche der Zähne aufgeraut ist, könnten sich Beläge und Farbpigmente sogar mit der Zeit noch einfacher festsetzen.

Der angesprochene RAD-Wert beschreibt, wie abrasiv eine Zahnpasta auf den Zahnschmelz wirkt. Eine Zahnpasta wird von der Bundeszahnärztekammer als schwach, mittel oder stark abrasiv eingestuft, wie die folgende Tabelle im Detail aufzeigt:

Abrasivitätgeringmittelstark
Putzfrequenzmehrfach täglich2-3 x täglich1 x täglich bis max. wöchentlich
Abriebwirkungsehr sanft / sanftnormalstark / sehr stark
RAD-Wert30 / 50 70-90100-150 / 200-250
Beispiel-ZahncremesAjonanormale
Zahncremes
weißende Zahncremes / Intensivreiniger

Wissenschaftliche Studien belegen Wirksamkeit nicht

Eine tägliche Anwendung der Aktivkohle-Zahnpasta gilt als schädlich, denn die Zahnhartsubstanz geht nach und nach verloren und die Zähne reiben sich ab. Die Anwendung der Prozedur empfiehlt sich maximal einmal pro Monat. Stattdessen sollte man zum regelmäßigen Zähneputzen fluoridhaltige Zahncreme verwenden. Fluorid spielt bei der Karies-Bekämpfung eine wichtige Rolle. Zudem stärkt das Mineral den Zahnschmelz und schützt vor säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken.

Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die den Einsatz der Aktivkohle in Zahncremes rechtfertigen. Auch die Zeitschrift Ökotest hat die schwarzen Zahncremes ausgiebig getestet, wobei das Ergebnis eher ernüchternd war. Keines der Produkte konnte tatsächlich überzeugen und die versprochene Wirkung lies sich nicht nachweisen.

Man geht davon aus, dass die Aktivkohle in der Zahnpasta, wenn überhaupt, nur in geringem Maße aktiv ist. Als reaktive Substanz soll sie schon in der Mundhöhle nicht mehr aufnahmefähig sein. Daher erfolgt die Anwendung grundsätzlich auf eigene Gefahr. Die Körner der Aktivkohle tragen die Schutzschicht des Zahns stückweise ab und führen vor allem im Alter zu schmerzhaften und teuren Zahnbeschwerden. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt ist wesentlich sinnvoller, denn hier sind die Ergebnisse zuverlässig.