Veneers: Wundermittel gegen schiefe und verfärbte Frontzähne?

Schöne, strahlend weiße Zähne gelten allgemein als Zeichen von Gesundheit, Selbstbewusstsein und Freundlichkeit. Deshalb suchen viele Menschen nach Lösungen für eine makellose Zahnoberfläche, vor allem im Bereich der Frontzähne. Eine dieser Lösungen ist das Veneer. Hierbei handelt es sich um kleine Verblendschalen aus Kunststoff oder Keramik, die die Zähne verdecken. Wir haben uns angesehen, was die Behandlung kostet, welche Möglichkeiten Zahntechniker haben und wo die Nachteile liegen.

Veneers: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Veneers sind Verblendschalen, die meist die Frontzähne abdecken.
  • Das Keramik kaschiert Verfärbungen, Zahnfehlstellungen oder Zahnlücken.
  • Zahnärzte schleifen die Zähne und kleben die Keramikschalen an.
  • Es stehen unterschiedliche Varianten zur Auswahl.
  • Nachteile liegen in einer mangelnden Haltbarkeit, Verfärbungen oder einer Beschädigung der natürlichen Zähne.
  • Die Kosten schwanken stark und liegen bei 500 bis über 1.000 Euro pro Zahn.

Was sind Veneers und welche Varianten gibt es?

Der Begriff Veneer stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Fassade oder Furnier. Bei dieser kosmetischen Behandlung erhalten die Zähne eine neue Oberfläche, die aus einer Mischung von Keramik und Kunststoff besteht. Damit können Verfärbungen der Zahnoberfläche, Fehlstellungen oder ganze Zahnlücken kaschiert werden.

Bei der Behandlung rauen Zahnärztin bzw. Zahnarzt die vorhandene Zahnsubstanz der Frontzähne auf und befestigt die zuvor vom Zahntechniker angefertigten Veneers mit einem Spezialkleber. Von außen betrachtet entsteht durch die Keramikschalen eine gleichmäßige Reihe mit einer hellen und ansprechenden Zahnfarbe. Für die ästhetische Behandlung beim Zahnarzt können Patientinnen und Patienten zwischen verschiedenen Methoden wählen.

  • Klassische Veneers: Einfache Prep-Veneers bestehen aus einer Mischung von Kunststoff und Keramik und sind bis zu 1 mm dick. Um sie passgenau auf die Zähne aufbringen zu können, schleift der Zahnarzt zunächst die Außenfläche der Zahnsubstanz leicht ab. Anschließend werden die Keramikschalen mit einem Kleber auf den angerauten Zahnoberflächen angebracht.
  • Sofort-Veneers: Diese Sofort-Variante kann mit minimalem (oder sogar ohne) Zahnsubstanzabtrag eingesetzt werden. Typisch ist, dass die Formanpassung direkt vor Ort beim Zahnarzt erfolgt. Der Umweg über den Zahntechniker entfällt. Damit ist der gesamte Eingriff in einer Sitzung beim Zahnarzt möglich und unter dem Strich die kostengünstigste Variante.
  • Composite-Veneers: Als Komposit-Veneers bezeichnet der Zahnarzt die provisorisch befestigten Verblendschalen, bevor die endgültigen Produkte aus dem Dentallabor eintreffen. Sie dienen als Übergangslösung zum Schutz der bereits beschliffenen Zähne. Die Komposit-Variante aus dentalem Kunststoff wird vor dem Einsetzen der individuell gefertigten Verblendschalen entfernt.
  • Non-Prep-Veneers: Der größte Unterschied zu klassischen Veneers besteht darin, dass die Non-Prep-Variante nur etwa 0,3 mm dick ist. Die Vorteile: Die Keramikschalen können ohne vorheriges Beschleifen mit Hilfe eines Zahnabdrucks hergestellt und anschließend direkt auf die Zahnoberfläche geklebt werden. Da das Material sehr dünn ist, lassen sich Zahnfehlstellungen, Zahnlücken oder starke Zahnverfärbungen jedoch unter Umständen nicht vollständig korrigieren.

Herstellung von Keramikveneers im Dentallabor

Die Herstellung von Veneers im Dentallabor beginnt mit einem Abdruck oder einem digitalen Scan der Zähne, den der Zahnarzt an den Zahntechniker schickt. Dieser fertigt ein Modell als Grundlage an und stellt die Veneers entweder durch CAD/CAM-Fräsen oder durch manuelles Schichten her. In weiteren Schritten werden sie bei hoher Temperatur gebrannt, individuell eingefärbt, poliert und einer Qualitätskontrolle unterzogen.

Welche Nachteile haben Veneers?

Beim Anbringen der Verblendschalen wird wertvolle Zahnsubstanz abgetragen, sodass die natürlichen Zähne nachhaltig Schaden nehmen und nicht mehr in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden können. Patientinnen und Patienten werden im Anschluss dauerhaft auf Verblendschalen angewiesen sein, da die abgeschliffene Oberfläche empfindlicher wird.

Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Haltbarkeit der Produkte. Zwar sind Keramikveneers äußerst langlebig und widerstandsfähig, doch können sie unter bestimmten Umständen brechen, abplatzen oder sich lösen. Eine lebenslange Haltbarkeit der Veneers ist daher nicht garantiert und selbst bei guter Pflege sprechen Experten von eine Tragedauer in Höhe von maximal 15 Jahren.

Dr. Stephanie Dumanian, Zahnkosmetikerin

Einige Nutzerinnen und Nutzer berichten zudem über Verfärbungen ihrer Verblendschalen, wodurch sichtbare Farbunterschiede zwischen der Keramik und der Zahnoberfläche der natürlichen Zähnen entstehen können. Diese ästhetischen Beeinträchtigungen sind besonders ärgerlich, da ein nachträgliches Bleichen nicht möglich ist. Daher sollten Patientinnen und Patienten die potenziellen Risiken und Nachteile vor der jeweiligen Behandlung ausführlich mit ihrem Zahnarzt besprechen.

Datenquelle zur Grafik

Wie hoch sind die Kosten für Veneers?

Verblendschalen für Zähne werden individuell angepasst und kommen aus dem zahntechnischen Labor. Allein diese Tatsache macht deutlich, dass die Kosten für Veneers hoch sind. Zwischen 700 und 1.000 Euro sollten pro Zahn kalkuliert werden, wobei dünne Non-Prep-Varianten mit über 1.000 Euro pro Stück zu Buche schlagen.

Der Preis für eine schöne Zahnfarbe steigt also bei sechs Frontzähnen inklusive Eckzähne schnell auf 5.000 Euro und mehr. Ist die Qualität zweitrangig, wie bei der Komposit-Variante, reichen weniger als 500 Euro pro Zahn, wobei die Haltbarkeit dieser Produkte deutlich geringer ist und somit bereits Folgekosten geplant werden müssen.

Veneers aus der Türkei

Viele Menschen beschäftigen sich im Internet durch die Vorteile des günstigen Preises und des einfachen Zugangs zu Praxen mit Veneers aus der Türkei. Die Kliniken werben mit hochwertigen Ergebnissen, doch die Qualität kann in Einzelfällen geringer sein. Wichtig ist, dass ausschließlich Fachpersonal die Behandlung durchführt, da unsachgemäße Eingriffe zu irreparablen Schäden führen können.

Eine gründliche Recherche im Internet hilft, seriöse Anbieter zu finden. Trotz der niedrigeren Kosten sollte die langfristige Haltbarkeit und medizinische Sicherheit im Vordergrund stehen.

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