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Zahnstein: Ursachen, Entfernung und Vorbeugung

Wohl jeder Patient beim Zahnarzt wurde bei der halbjährlichen Kontrolle schon einmal mit folgendem Satz konfrontiert: „Da hat sich etwas Zahnstein gebildet, aber den können wir leicht entfernen. Sonst gibt es keine Auffälligkeiten.“ Keines der Zahnprobleme ist in der Zahnarztpraxis so allgegenwärtig wie der Zahnstein.

Dieser bildet sich auch bei nahezu optimaler Mundhygiene mit der Zeit ganz automatisch, indem der Speichel den Zahnbelag mineralisiert. Wir haben uns angeschaut, wie Zahnstein im Detail entsteht, warum er auf Dauer gefährlich ist und was jeder Patient tun kann, um der Zahnsteinbildung vorzubeugen.

Zahnstein: Das Wichtigste im Überblick

  • Zahnstein bildet sich aus Zahnbelag, der durch Mineralien aus dem Speichel verhärtet.
  • Betroffen sind vor allem die unteren Schneidezähne.
  • Besonders viel Plaque entsteht durch zuckerhaltige Lebensmittel.
  • Zahnstein kann zu Parodontitis und Karies führen.
  • Regelmäßige Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt sollte zur Routine gehören.
  • Eine gute Mundhygiene schützt bereits vor der Entstehung von Zahnstein.

Zahnstein als Mineralisierung von Plaque

Es stellt sich die Frage, was Zahnstein eigentlich ist. Grob gesagt handelt es sich um Beläge auf der Zahnoberfläche, die durch den Speichel verhärten und nur durch eine Zahnsteinentfernung wieder entfernt werden können. Voraussetzung für die Bildung von Zahnstein ist Plaque. Dieser Zahnbelag entsteht durch Speise- und auch Getränkereste, die sich in den Zahnfleischtaschen ablagern.

Bakterien im Mund ernähren sich von Zucker und Kohlenhydraten aus der Nahrung und bilden auf den Zahnoberflächen einen klebrigen Film, den sogenannten Zahnbelag. Haftet der Zahnbelag längere Zeit am Zahn, vermischt er sich mit den Mineralien Kalzium und Phosphat, die im Speichel enthalten sind. Diese Mineralien im Belag auf den Zahnoberflächen verkalken nach einigen Tagen oder Wochen und verhärten sich zu Zahnstein. Besonders anfällig für Zahnstein sind die unteren Schneidezähne, da Ablagerungen hier oft von Speichel umspült werden.

Mineralisierung

Bei der Mineralisierung der von Bakterien gebildeten Zahnbeläge findet ein biochemischer Prozess statt. Dabei lagern sich anorganische Mineralien wie Calcium und Phosphat in ein organisches Substrat, die Plaque, ein. Im Laufe der Zeit bilden sich Calciumphosphatkristalle, die deutlich härter sind als herkömmlicher Zahnbelag. Bei der Mineralisierung entstehen verschiedene Formen wie Hydroxylapatit und Osteocalcin, die beide im natürlichen Zahnschmelz vorkommen.

Ursachen für die Bildung von Zahnstein

Zahnstein entsteht ganz natürlich durch die Mundflora. Die sich dort befindlichen Bakterien bilden durch die Verarbeitung von Zucker und Kohlenhydraten den Zahnbelag, der durch die Mineralien im Speichel verkalkt. Die Vermeidung von Zahnbelag ist also bereits eine Bekämpfung dieser Ursachen. Besonders schnell bilden sich Beläge auf den Zahnoberflächen bei zucker- und ballaststoffreicher Ernährung, da diese den Bakterien als Nahrung dienen.

Darüber hinaus ist mangelnde Speichelbildung eine Ursache für Plaque, weshalb eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig ist. Zu beachten ist auch, dass Zucker die Bakterien vermehrt und somit die Plaquebildung beschleunigt. Wenn sich ein Zahnbelag gebildet hat, was bei jedem Menschen der Fall ist, muss dieser so schnell wie möglich entfernt werden, bevor er mineralisiert. Dazu reichen die üblichen Methoden der Mundhygiene wie Zähneputzen und regelmäßige Kontrollen bei Zahnärztin bzw. Zahnarzt aus.

Potenzielle Gefahren durch Zahnstein

Es stellt sich die Frage, was mit den Zähnen und dem Zahnstein passiert, wenn er sich dauerhaft bildet und nicht entfernt wird. Zunächst besteht das Problem, dass sich an den rauen Oberflächen des Zahnsteins weiterer Plaque anlagert und wieder mineralisiert, so dass sich immer mehr Beläge bilden. Nach einigen Monaten greifen die Bakterien das Zahnfleisch an, was sich durch Rötungen, Schwellungen und auch Zahnfleischbluten bemerkbar macht. Im weiteren Verlauf zieht sich das Zahnfleisch zurück, was bei Betroffenen Schmerzen durch offene Zahnhälse verursacht. Außerdem werden Zahnfleischtaschen sichtbar.

Zahnfleischtaschen

Der Begriff Zahnfleischtaschen beschreibt den Zustand, wenn das Zahnfleisch nicht mehr direkt am Zahn anliegt. In den Hohlräumen zwischen Fleisch und Zahn bilden sich kleine Taschen, in denen Speisereste zurückbleiben. Dort siedeln sich Bakterien an, die wiederum die Zahnhälse angreifen. Der Abstand zwischen Zahnfleisch und Zahn sollte daher nie mehr als 2 bis 3 Millimeter betragen.

Wenn sich in dieser Phase wieder kein Zahnarzt um die Entfernung der Probleme kümmert, entsteht eine Parodontitis. Die Entzündung des Zahnfleisches greift den Zahnhalteapparat an – mit schwerwiegenden Folgen. Das Bindegewebe des Knochens wird zerstört, der Kiefer bildet sich auf Dauer zurück und bietet den Zähnen keinen Halt mehr. Nach vielen Jahren ohne Zahnsteinentfernung können die Zähne ausfallen, weil sie nicht mehr richtig im Kiefer verankert sind.

Eine weitere Gefahr, die von Zahnstein ausgeht, betrifft die Zähne selbst. Zahnbürste und Zahnseide können aufgrund der raueren Oberfläche den Zahnbelag nicht ausreichend entfernen. Dadurch entsteht mehr Säure in der Mundhöhle, die den Zahnschmelz angreift. Die Mineralien lösen sich und binden die Säure, wodurch weiße Flecken auf dem Zahn entstehen. Wird dem nicht mit Fluorid entgegengewirkt, entsteht Karies, also Löcher im Zahn. Unbehandelt dringt Karies bis zum Zahnnerv vor und lässt ihn absterben.

Datenquelle zur Grafik

Zahnstein entfernen und vorbeugen

So banal der eingangs zitierte Satz des Zahnarztes zum Thema Zahnstein auch klingen mag, so wichtig ist er für die regelmäßige Mundhygiene. Zahnsteinentfernung und professionelle Zahnreinigung sollten zur Routine eines jeden Menschen gehören. Nur so kann das Risiko einer schweren Zahnfleischentzündung minimiert werden.

Dr. Wolfang Einbeck, Implantologe, Parodontologe und CMD-Experte

Bei der Zahnreinigung entfernt der Zahnarzt alle Beläge und beugt so Karies und anderen Problemen vor. Aber auch bei der täglichen Mundhygiene erfolgt ein erster Schutz vor Zahnstein. Durch regelmäßiges Zähneputzen werden Beläge auf den Zähnen sofort nach ihrer Entstehung entfernt, bevor die Mineralisierung einsetzt. Auch die Verwendung von Zahnseide ist wichtig, damit sich in den Zahnzwischenräumen kein Zahnstein bildet.

FAQ:
Zahnstein

Weitere wichtige Fragen und
Antworten auf einen Blick

Konkremente sind eine spezielle Form von Zahnstein. Der Zahnarzt versteht darunter einen harten Zahnbelag, der sich unter der Oberfläche des Zahnfleisches gebildet hat. Konkremente können nur mit einem Eingriff im Zahnfleisch entfernt werden.

Bei der standardisierten professionellen Zahnreinigung werden zunächst Zahnstein, weiche Beläge und Verfärbungen entfernt. Anschließend erfolgt die Politur der Zähne sowie eine Härtung des Zahnschmelzes mittels Fluorid. Zum Abschluss erfolgt das Gespräch mit den Patienten über das Ergebnis und das weitere Vorgehen.

Zahnstein muss professionell entfernt werden, deshalb kann eine Zahnbürste nur vorbeugend helfen. Insbesondere elektrische Zahnbürsten mit rotierend-oszillierender Technik werden von Zahnärzten zur Entfernung von Zahnbelag empfohlen.

Die Zahnsteinentfernung ist ein Standardeingriff des Zahnarztes ohne örtliche Betäubung. Der Eingriff ist nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein, wenn das Zahnfleisch geschädigt ist. Bei fortgeschrittener Parodontitis können Schmerzen auftreten.

Ja, es gibt Zahncremes gegen Zahnstein. Diese enthalten spezielle Inhaltsstoffe, die die Mineralisierung von Zahnbelag verlangsamen und im besten Fall ganz verhindern. Sie enthalten Pyrophosphat, Polyphosphat oder Maleinsäureanhydrid, die die Neubildung von Zahnstein um 50 Prozent verhindern können.

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